Costa Rica, Natur pur

Reisebericht

Ein Reisebericht von Nienke Dopke. 

Costa Rica ist das Land der Vulkane, der Feucht- und Nebelwälder, der reißenden Flüsse und herrlichen Strände. In den üppigen Nationalparks kann man Brüllaffen und Kolibris, Faultiere und Papageien und mit viel Glück sogar Pumas beobachten. Wale und Delfine tummeln sich vor der Pazifikküste, Pelikane tauchen auf der Suche nach Nahrung in das tiefgrüne Wasser. Natur, Outdooraktivitäten und luxuriöse Öko-Lodges bilden die Grundlage meiner Reise. Wir erleben das Land im Schnelldurchlauf, denn wer Costa Rica mit dem Mietwagen in zehn Tagen durchqueren will, muss aufs Gaspedal drücken. Im übertragenen Sinne, denn weder die Straßensituation noch die traumhafte Landschaft laden zum Rasen ein. Früh aufstehen lautet also die Devise!

Morgens die Augen aufmachen und sehen, wie die Kolibris von Blüte zu Blüte fliegen. Per Zipline durch die Baumwipfel sausen, über den Pacuare River raften, den Duft vom Lagerfeuer in einer sternenklaren Nacht…Viele herrliche Erlebnisse und erholsame Stunden reihen sich aneinander und machen diese Reise unvergesslich.

Nach einem 3-tägigen Aufenthalt in Panama-City, wo wir den berühmten Kanal besuchen und die traumhafte Altstadt erkunden, fliegen wir nach San José. Von hier aus geht es durch den Braulio Carrillo National Park zur Pacuare Lodge, dieses Mal noch mit Fahrer, denn die landschaftlich schöne Strecke hat es in sich. Unzählige Kurven und genauso viele Schlaglöcher führen uns zum Flussufer, von wo aus wir über einem Drahtseil in einem Korb über den Fluss gezogen werden. Wir beziehen unsere wunderschöne „Lindas Vista Villa“ mit Pool und Blick auf den Fluss. Am Nachmittag unternehmen wir eine „Canopy Tour“ und bewegen uns mit Ziplines von Baum zu Baum. Das Equipment ist 1a, die adventure guides sind hervorragend geschult und trotz meiner latenten Höhenangst wage ich mich sogar ans Abseilen. Am nächsten Morgen unternehmen wir eine geführte Vogelbeobachtungstour und checken nach dem Frühstück aus.

Wir fahren im Schlauchboot über den wilden Pacuare River, eines der schönsten Rafting-Reviere weltweit mit Stromschnellen der Kategorie drei und vier. Das Wasser ist warm, die Sonne scheint und nach ersten Bedenken entspannen wir allmählich und genießen das Abenteuer. Auf halber Strecke machen wir ein Picknick und weiter geht die wilde Fahrt im Schlauchboot nach Siquirres, wo wir unseren Mietwagen übernehmen. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit erreichen wir die El Silencio Lodge, eine luxuriöse Anlage im sogenannten „Nebelwald“. Mit einer Höhenlage von über 1000 m herrschen hier moderate Temperaturen. Der Whirlpool auf unserer Terrasse spendet eine willkommene Wärme. Wir erkunden die mystische Umgebung mit dem Fahrrad, bevor wir weiterfahren nach Arenal, die Vulkanregion in Zentral-Costa Rica und dort verbringen wir zwei Nächte in einer Rainforest Villa im Nayara Resort. Mit Javier – unserem hervorragenden Guide und Naturalist – machen wir uns auf die Suche nach Faultieren, unternehmen eine Vulkan-Wanderung und werden im Anschluss mit einem luxuriösen Picknick am Fuße des Vulkans verwöhnt. Die Umgebung von Arenal ist berühmt für seine heiße Quellen, in denen man nach einer Wanderung wunderbar baden und entspannen kann. Wir besichtigen das Nayara Tented Camp, eine sehr luxuriöse Alternative zur Villa.

Unsere nächste Station, die Origins Lodge, befindet sich ganz im Norden des Landes. Von unserer Villa blicken wir über das weite Land bis nach Nicaragua. Auf der Terrasse befindet sich ein durch einen Kaminofen gewärmter Jacuzzi, von wo aus wir die Tukane im Baumwipfel beobachten können. Ein Fernglas, ein Ledersofa und bequeme Lounge Sessel gehören genauso zur Grundausstattung wie edle Strickdecken. In der Villa befindet sich ein handgefertigtes Himmelbett, eine innovative Lamellen-Konstruktion sorgt für eine leichte Luftzirkulation, die eine Klimaanlage überflüssig macht. Im hauseigenen Restaurant werden zum Frühstück, Lunch und Dinner die köstlichsten Gerichte serviert. Panoramablick über und laues Lüftchen aus der Hochebene inklusive! Wer etwas mehr Zeit in der Origins Lodge verbringt, kann reiten, zum Wasserfall wandern oder einen Ausflug zum türkisblauen Fluss Rio Celeste unternehmen. Aber nichts ist so entspannend, wie auf der eigenen Terrasse die Seele baumeln zu lassen, den Ausblick zu genießen oder sich im Spa eine Hotstone-Massage zu gönnen. Die einmalig schöne Landschaft lädt immer wieder dazu ein, für einen Moment innezuhalten.

Wir verlassen das Hochland und fahren über Liberia an die Pazifikküste, wo wir auf der Halbinsel Papagayo zwei Nächte im Andaz Peninsula Papagayo Resort verbringen. Die Halbinsel ist ein Paradies für Golfliebhaber und eine Bootsfahrt durch die fjordähnliche Bucht sollte man sich nicht entgehen lassen. Kleine Buchten mit hellen oder dunklen Stränden laden zum Baden ein. Wir besichtigen das Four Seasons Papagayo und schwimmen am Nachmittag im tiefgrünen Meer und in den verschiedenen Swimmingpools im Andaz Resort.

Am nächsten Tag fahren wir in Richtung Süden nach Manuel Antonio. Die wunderschöne Lage am breiten, weißen Sandstrand, die rauen Wellen des Pazifiks und die enorme Dichte der besonders zutraulichen Tiere machen diesen Ort sehr beliebt. Der Nationalpark Manuel Antonio ist mit sieben Quadratkilometern der kleinste Park Costa Ricas, wir sehen Faultiere, Fledermäuse, Kapuzineraffen, Gürteltiere und unzählige, bunte Vögel und Schmetterlinge. Morgens frühstücken wir am Strand, denn das Hotel Arenas del Mar befindet sich direkt am Meer. Trotz wachsender Beliebtheit herrscht hier immer noch eine entspannte „hang loose“ Atmosphäre und ich wäre gerne länger geblieben!

Von Manuel Antonio geht es über eine schöne Küstenstraße weiter in Richtung Süden nach Puerto Jimenez. Das Städtchen besteht aus kaum mehr als einer Tankstelle, einer Landebahn für Klein-Flugzeuge und einen Jetty, wo wir den Mietwagen wieder abgeben sollen. Am Pier treffen wir tatsächlich einen netten Mitarbeiter von Adobe Rent a Car und eine reizende junge Dame aus der Playa Cativo Lodge, unsere nächste und letzte Station. Mit dem Boot fahren wir in 30 Minuten über die wunderschöne „Golfo Dulce“ zur Lodge, die sich in einem privaten Naturschutzgebiet befindet und nur per Boot erreichbar ist. Ein erfahrener Führer bietet verschiedene Touren zur Beobachtung von Wildtieren an, wie eine morgendliche Naturwanderung oder einen Ausflug mit Boot und Kajak durch den Mangrovenwald. Man muss aber nicht weit gehen, um Tiere zu sehen: Sie sind weitaus zahlreicher als die Menschen und innerhalb einer Stunde entdecke ich wilde Pekaris, Agoutis, Anolis, einen Goldnacken-Specht, Fischadler, Wildhühner und Brüllaffen. Blaue Schmetterlinge huschen über das Hotelgelände. Wir erkunden die Küste mit dem Kajak. Fliegende Fische und Delfine tauchen in nächster Nähe auf und der feine, dunkle Sandstrand lädt zum Baden und Schwimmen ein.

Unsere kleine Villa befindet sich direkt am Meer, durch den schönen Garten sind es nur wenige Schritte zum offenen Restaurant, wo wir hingehen, wenn wir Hunger verspüren. Jeglicher Stress schmilzt dahin wie Kokosnusseis, denn die wichtigsten Entscheidungen, die wir hier zu treffen haben, stellen sich immer als richtig heraus. Mit dem Paddleboard oder mit dem Kajak rausfahren? Die Naturwanderung oder die morgendliche Vogelbeobachtungstour machen? Fisch oder Steak essen? Im Golf oder im Pool schwimmen? Das Einzige, was ich bereut habe, ist, nicht länger geblieben zu sein, denn zwei Nächte sind definitiv zu wenig in der Playa Cativo Lodge.