Ein Reisebericht von Henning und Christine von Daacke.
Eine Taufe ist etwas ganz besonderes und wenn ein Schiff getauft wird dient das in erster Linie dem Glück und Wohlwollen für das Schiff und seine Besatzung. Die Ängste der Seefahrer vor Ungeheuern, unberechenbaren Stürmen, Eisbergen und weiterem Unheil sollen durch die Taufe des Schiffes gelindert werden.
Eisberge haben wir in der Rhone nicht vermutet, war es doch eher das Ungeheuer Digitalisierung, das bei der ersten Fahrt noch vor der Taufe – Aberglaube?- den Strom kurz ausfallen ließ und das Schiff so von seinem Weg abbrachte. Dieses Abenteuer war der Start einer wunderbaren und vor allem sehr ereignisreichen Reise, die für uns in Lyon begann.
Dort gingen wir an Bord der River Side Ravel, einem Flusskreuzfahrtschiff der Reederei River Side Luxury Cruises. In unserer behaglichen und großzügigen Kabine- hier Suite genannt- mit großem Panoramafenster und äußerst bequemen Betten fühlten wir schon im ersten Moment, dass das Wort Luxus tatsächlich umgesetzt wurde. Und unser Butler hat uns immer das Gefühl gegeben, dass alles machbar ist und uns wunderbar umsorgt.
Verschiedene Städte in Frankreich waren unser Ziel und dafür mussten wir unseren Koffer nur einmal auspacken! Als „schwimmendes Luxushotel“ bringt das Schiff den Reisenden an verschiedene Orte, und am Abend, nach spannenden und inspirierenden Ausflügen, freuten wir uns auf unsere Suite, auf die Mitreisenden und darauf, dass wir kein Restaurant aussuchen mussten. Auch das ist Entspannung.
Die erste Strecke führte uns nach Vivier, wo am Abend die Taufe stattfand. Ein ausgezeichneter Reiseführer brachte uns das Mittelalter in dieser Stadt so nah, dass man fast den Geruch in der Nase hatte. Wie schön, dann auf ein so wunderbares Schiff zurückzukehren, im klimatisierten Restaurant einen Snack zu geniessen und dann ein wenig zu ruhen, in absoluter Ruhe mit Blick auf Vivier . So sind wir dann gut vorbereitet auf den Abend der Taufe, der nach der Zeremonie festlich mit einem hervorragenden Menü und köstlichen Weinen im Restaurant begangen wurde.
Es folgten Ausflüge in das Burgund, abgerundet mit einer Weinprobe, ein Helikopterflug über der Provence, ein Besuch des Papstpalastes in Avignon, eine Shoppingtour in Arles, die mit Pastis und Pizza überraschend in einem zauberhaften Hinterhof endete, jedes Mal begleitet von Reiseführern, die einem nahebrachten, was wir allein niemals entdeckt hätten.
Da das Schiff eine überschaubare Größe hat, lernten wir die anderen Gäste schnell kennen , wir trafen uns schon bald an der Bar, führten inspirierenden Gespräche, ein sensationeller DJ mit Saxophonbegleitung sorgte an zwei Abenden dafür, dass die Tanzfläche auf dem Oberdeck stets gefüllt war – was kann man sich Schöneres vorstellen, als unter freiem Himmel über dem Wasser zu tanzen.
Und ohne längeren Heimweg konnten wir in unsere Suite gehen, noch einmal auf die Rhone schauen, wunderbar schlafen. Am nächsten Morgen lockten uns die hausgebackenen Croissants, Egg Benedict und aromatischen Käsesorten, weitere spannende Ausflüge oder einfach die Ruhe an Bord.
Nach einer wunderbaren Woche, in der wir Frankreich ein wenig besser kennengelernt haben verlassen wir die River Side Ravel ein wenig wehmütig, aber mit neuen Bekanntschaften und französischen Erinnerungen und Delikatessen- alles Geschenke der Reederei – im Gepäck.