Traumhaftes Myanmar

Reisebericht

Ein Reisebericht von Nienke Dopke.

Lange hielt das frühere Birma einen Dornröschenschlaf und war abgeschottet von der Welt. Noch immer wirkt Myanmar wie ein Land aus längst vergangener Zeit. Goldene Tempel und Pagoden, bunte Märkte, schillernde Königsstädte und zauberhafte Landschaften warteten darauf, zu Fuß, mit dem Auto, mit dem Boot oder sogar mit dem Pferde- oder Ochsenkarren entdeckt zu werden. Bei meiner Trekkingtour durch das unberührte Shan-Gebirge traf ich Frauen bei der Ernte, junge Mönche auf ihrem Weg zum Kloster und übernachtete bei einer liebenswerten Familie in einem abgelegenen Dorf. Erholung pur gab es im Anschluss am schönen Strand von Ngapali!

Yangon

Die Handelsmetropole überrascht mit alten Kolonialhäusern, bunten Märkten und schönen Hotels. Wir wohnen im „Hotel Excelsior“, einen Katzensprung von der Sule Pagoda und dem geschäftigen Treiben des Yangon Rivers entfernt. Das Boutique Hotel befindet sich im ehemaligen Hauptquartier der Steel Brothers Company und verzaubert mit handgefertigten Vintage-Möbeln und schönen, geräumigen Zimmern. Gegenüber befinden sich kleine Teehäuser, wo die Burmesen bis tief in die Nacht auf kleinen Hockern zusammenkauern und Tee trinken. Am Abend besuchen wir die berühmte Schwedagon Pagode, die trotz Regen und Bambus Gerüst einfach umwerfend schön ist!

Bagan

Nach einem kurzen Flug landen wir in Nyaung U, den Flughafen von Bagan. Wir besuchen den Ananda Tempel (ein architektonisches Meisterwerk!) und die Schwezigon Pagode und verbringen den Nachmittag mit Fahrradfahren und einem Ausflug mit dem Pferdewagen durch die herrlichen Tempellandschaften. Am nächsten Tag besuchen wir den Markt und fahren mit dem Boot über den Ayeyarwaddy zum abgelegenen Kyauk Gu U Min Tempel. Auf der Rückfahrt halten wir auf einer Sandbank und geniessen den Sonnenuntergang mit einem Cocktail und Fingerfood.

Mandalay

Am frühen Morgen fahren wir mit dem Boot nach Mandalay (11 Stunden). Wir geniessen das bunte Treiben auf dem Fluss und das leckere Frühstück und Mittagessen, dass auf dem sonnigen Deck serviert wird. Wir entdecken in Mandalay die alten Königsstädte Ava und Amarapura, besuchen das wunderschöne Holzkloster von Bagaya und natürlich die legendären U Bein Brücke, die bei Sonnenuntergang tatsächlich einmalig schön ist. Unsere Führerin Muh Muh verwöhnt mich mit Tee und frischen Blumen fürs Haar und lehrt uns Burmesisch.

Wir setzen mit der Fähre über den Ayeyarwaddy nach Mingun, besuchen die Mahamuni Pagode und wohnen zahlreichen Prozessionen und Tempelfesten bei. Wir bestaunen die Frauen und Kinder, die ihre Gesichter in hübschen Mustern mit Tanaka Paste bemalen und treffen zahlreiche Mönche und Novizen. Mittags kehren wir in nette, kleine Restaurants ein, wo wir im Schutze eines Sonnenschirms die köstliche burmesische Küche kennen lernen.

Pindaya und Kalaw

Heute geht es in das Shan Gebirge, wo wir die Höhlen von Pindaya besuchen. Tausende von großen und kleinen Buddha Statuen haben hier einen Platz gefunden. Wir genießen die Fahrt durch die schöne Landschaft und machen Pause auf einer Kaffeeplantage, wo wir einen wirklich hervorragenden Cappuccino trinken. Der Kaffeeanbau ist eine Alternative zum Schlafmohn, der im Grenzgebiet von Laos, Thailand und Myanmar angebaut und zu Opium verarbeitet wird. In Kalaw, einer ehemaligen britischen Hill Station, übernachten wir in einer schönen Villa aus der Kolonialzeit.

Trekking von Saung Khar nach Tharyar Gone mit Übernachtung im Privathaus eines Bauers

Nach dem Frühstück schlendern wir über die Eisenbahngleise zum kleinen Bahnhof aus der Kolonialzeit und besuchen den Markt. Dann werden wir in Saung Khar unserem Trekking Guide überlassen und wandern 2 Tage lang mit kleinem Gepäck durch die hügelige Landschaft des Shan Staates. Gegen Mittag erreichen wir ein kleines Dorf, wo wir im Haus des Dorfältesten ein zauberhaftes Mittagessen serviert bekommen. Wir essen gemeinsam mit dem Dorfältesten, unserem Guide und unserem Koch und machen nach dem Mittagessen alle ein Nickerchen auf dem Holzfußboden. Wir erwachen erquickt und weiter geht es, Hügel hoch, Hügel runter, bis wir kurz vor Sonnenuntergang ziemlich erschöpft das nächste Dorf und unserer Übernachtungsstätte erreichen. Die Mutter der Familie kocht bereits das Abendessen auf dem offenen Feuer in der Küche und gegen neun Uhr schlafen wir bei Kerzenschein im schönsten Zimmer des Hauses ein. Um 6 Uhr klingelt der Wecker und nach einem nahrhaften Frühstück starten wir Richtung Inle See. Wir treffen junge Mönche, trinken Tee in einem winzigen Dorf und beobachten die Männer und Frauen bei der Ernte. Fast jeder hier hütet Schweine, Hühner und Kühe, erntet Mais, Bohnen und Reis. Hier wird wie vor 100 Jahren gearbeitet!

Inle

Erschöpft, aber glücklich erreichen wir am Nachmittag ein kleines Kloster am Inle See, wo wir zu Mittag essen. Mit Blick auf den See genießen wir die Ruhe, die Rast und das Essen und steigen – nachdem wir uns von unserem Begleiter verabschiedet haben – in ein Longtail Boot, welches uns in rasender Geschwindigkeit zu unserem Hotel auf der Nordseite des Sees fährt. Im wunderschönen „Sanctum Inle“ sinken wir auf die Liegen am Pool und bewundern den sagenhaften Sonnenuntergang über dem Inle See.

Inle und Indein

Nach einem ausgezeichneten Frühstück im „Sanctum Inle“ besuchen wir den Morgenmarkt und den Phung Daw oo Pagode. Im schwimmenden Dorf Inpawkhone beobachten wir, wie die Frauen Lotusseide weben und Cheroots (große Zigarren) rollen. Nach einem Lunch bei einer einheimischen Familie besuchen wir das Pa-oh Dorf von Indein und wandern durch den Pagoden Wald von Alaung Sitthou. Das Licht am Inle See ist wunderschön und der See versprüht am Abend einen wunderbaren Zauber…

Ngapali und Maung Shwe

Nach einem kurzen Flug von Heho nach Thandwe ist es nur noch ein Katzensprung nach Ngapali, wo wir im „Art of Sand Hotel“ 3 erholsame Tage am Strand verbringen. Wir geniessen das Meer, die schönen Sonnenuntergänge und vor allem den Bootsausflug zur Insel Maung Shwe. In einem kleinen Fischerdorf auf einer abgelegenen Insel im Rakkhine State wurde eine Bibliothek und eine kleine Schule gegründet, die es den Kindern aus dem Dorf ermöglicht, Englisch zu lernen und so später eine Arbeit im Tourismus zu finden. Wir besuchen das Kloster und die Schule und sind im Anschluss zum Mittagessen bei einer einheimischen Familie eingeladen. Das Essen ist köstlich, die Unterhaltung anregend und die Insel paradiesisch. Ein schöner Abschied von einer traumhaften Urlaubsreise!