Naturzauber in Lappland

Reisebericht

Ein Reisebericht von Kerstin Zoch.

Die Anreise mit Finnair von Hamburg via Helsinki nach Rovaniemi unter Corona-Bedingungen war sehr entspannt. Bei der Ankunft in Helsinki wurde in 3 Sekunden der QR-Code der Impfung gescannt und wir durften weiterreisen. Unser Anschlussflug war pünktlich und wir landeten um 18:05 Uhr in Rovaniemi bei strahlendem Sonnenschein: die Landschaft leuchtete in den herrlichsten Farben des Indian Summers – unglaublich schön – was für eine Begrüßung!

Mein Koffer war der Dritte auf dem Band und Tiina vom Team der OCTOLA Lodge erwartete mich. Der Transfer zur Lodge in einem Mercedes-Van dauerte knappe 20 Minuten. Im Van trug ich selbstverständlich meine Maske, während Tiina ihre Maske sofort absetzte. Das hat mich zuerst irritiert und es ging in den nächsten Tagen mit den Guides und der Gruppe ähnlich weiter, aber ich habe zunehmend Verständnis für das Verhalten entwickelt und es war ein echtes Gefühl von Freiheit und Normalität. Bei dieser klaren Luft und den wenigen Menschen (alle geimpft) fühlte man sich sicher – ein schönes Gefühl!

Wir erreichten die exklusive OCTOLA Lodge, absichtlich nicht einsehbar von der Landstraße und inmitten der über 300 Hektar privaten Wildnis gelegen. Hier warteten schon die Geschäftsführerinnen der einladenden Agenturen auf mich und ich wurde sehr herzlich mit einer Umarmung begrüßt, als gehörte ich schon seit langem zur Familie. Mit sehr schönen, selbstgestrickten und gefilzten dicken Wollsocken ausgestattet bewegt man sich in der Loge – im Eingang werden die Schuhe ausgezogen, das ist in Finnland üblich.

Die 10 Zimmer der Lodge verteilen sich auf zwei Flügel – ich bekam das Zimmer „Ursa Major“ im 4er Flügel – nicht riesig, aber sehr gemütlich und komfortabel ausgestattet, mit großem Kleiderschrank und einem bodentiefen Fenster, welches nachts den Blick auf den Sternenhimmel freigibt. Insofern waren meine Vorhänge immer geöffnet!

Alle Gäste wurden zu einem Begrüßungs-Champagner eingeladen und anschließend gab es ein traditionelles Abendessen. Es wurden köstliche, finnische Spezialitäten gereicht (Lammkoteletts, Lammwürstchen, Salat, Rosenkohl, Pilz/Möhren/Pastinaken-Gemüse) – sehr lecker und reichlich!

Während des gesamten Aufenthalts war Arne unser Private Chef und Maja unser Butler bzw. die „Gute Fee“. Arne, der in Rovaniemi ein eigenes 3-Sterne-Restaurant besitzt und immer wieder für OCTOLA engagiert wird und Maja, die einen kleinen Betrieb hat und köstliche Backwaren verkauft. Ein tolles und eingespieltes Team, was sich um alle Belange kümmert und den Aufenthalt kulinarisch zum Erlebnis gemacht hat!

Nach dem Abendessen warteten wir auf die Nordlichter / Polarlichter / Aurora Borealis. Wir hatten gute Chancen, da der Tag sonnig war und die Dunkelheit schon einen klaren Sternenhimmel zeigte…und um ca. 21:30/22 Uhr war es so weit: Tiina sagte plötzlich, „Es geht los!“ Wir gingen auf die Holzterrasse und am dunklen Himmel konnte man weiße Schleier erkennen, natürlich die Sterne, die Milchstraße, unglaublich schön und eindrucksvoll – keine Lichtquellen machen dies möglich. Als grüne, blaue oder gelbe Lichter waren die Nordlichter mit bloßem Auge aber nicht zu erkennen. Tiinas Tipp: „Jetzt müssen wir das Schauspiel mit der Kamera einfangen!“. Als Stativ diente eine kleine Flasche, der Timer wurde eingestellt und los ging es. Es ist unglaublich, was die Kamera sichtbar macht und das bloße Auge nicht erkennt – die Bilder waren einfach überwältigend schön! Allerdings hatte ich mit meinem Samsung Handy keine Chance gegen das neue iPhone 12 mit exzellenter Kamera. Also: unbedingt eine gute Kamera oder ein Handy mit sehr guter Kamera mitnehmen!

Wir bestaunten das Schauspiel über eine Stunde lang und haben uns dann zum Schlafen verabschiedet. Ich lag noch lange wach und habe die Sterne betrachtet, stand ein paar Mal auf, um am Fenster die immer wieder auftauchenden „Schleier“ zu bestaunen, bis ich dann doch irgendwann supermüde in den Schlaf fand.

Tag 2

Nach einem perfekten Frühstück wurden wir zu Besichtigungen anderer Hotels in Rovaniemi und Umgebung abgeholt.

Die ersten Glasiglus des Arctic Snow Hotel stehen relativ dicht, aber uneinsehbar beieinander und erinnerten mich etwas an einen Campground (keineswegs abwertend gemeint!). Im Winter bei Schnee wirkt natürlich alles ganz anders. Ein dazugehöriges Snowhotel wird es erst ab Mitte Dezember geben, wir konnten den Platz, wo es errichtet wird, bereits sehen. Dazu wird es auch ein Eis-Restaurant geben und wir können dort Reservierungen für Kunden vornehmen.

Die Villa Snowflake, eine von vielen privaten, top ausgestatteten Villen, die von Luxury Action angeboten werden, liegt direkt am See mit eigenem Bootssteg. Für Familien oder befreundete Paare perfekt geeignet wird die Villa mit eigenem Guide, Private Chef und Butler angeboten.

Das Boutiquehotel Arctic Light Hotel liegt direkt in Rovaniemi und gilt als bestes Hotel in der Stadt. Mit 57 Zimmern und Suiten, Magic Rooms, Polar Rooms (mit Sauna) und sehr geräumigen Arctic Rooms gibt es außerdem eine gemütliche Loggia als Aufenthaltsraum mit Spielen, zum Lesen oder einfach zum Entspannen und Kaffee trinken.

Das Sky Hotel Ounasvaara liegt etwas außerhalb der Stadt nahe dem Skigebiet in einem alten Gebäude, welches in typisch nordischem Stil, sehr einladend und gemütlich renoviert wurde. Es gibt 71 Zimmer in verschiedenen Kategorien, einige mit eigener Sauna. Die Arctic Junior Suiten sind etwas größer als die Eingangskategorien, aber von der Ausstattung alle ähnlich. Das Restaurant gehört zu den 50 besten Finnlands!

Die etwas außerhalb von Rovaniemi gelegenen Christmas Chalets sind private, schlicht aussehende Holzhütten in einem kleinen Hütten-Village. Der Clou und daher der Name Christmas Chalet: diese werden mit Glitzer, Glamour und Lichterketten entsprechend dekoriert und ausgestattet! Sie sind gemütlich, ideal für Familien mit Kindern, auch wieder mit Private Chef buchbar.

Das war ein spannender und toller Vormittag mit all diesen unterschiedlichen Unterkünften. Zum Lunch wurden wir zurück nach OCTOLA gebracht – Arne hatte eine superleckere Fischsuppe aus Lachs und Kartoffeln für uns zubereitet…einfach köstlich! Am Nachmittag besuchten wir die „Monaco Sauna“ – zu Ehren Prinz Alberts von Monaco so getauft, da er bereits vier Mal in der OCTOLA Lodge zu Gast war. Die Sauna liegt nur ein paar Schritte von der Lodge entfernt und die wurde von Kari (unserem zweiten Guide) mit Holz eingeheizt, so wie es in Finnland für eine „richtige“ Sauna üblich ist. Wir haben es sehr genossen und uns entspannt. Am Abend trafen noch weitere Teilnehmer unserer ausgewählten Gruppe ein, und es gab ein großes „Hallo“, denn viele kannten sich bereits von anderen Reisen. Nachdem alle ihre Haussocken bekommen und ihre Zimmer bezogen hatten, gab es ein Welcome Dinner vom Feinsten! Wir spazierten zur „Karhu-Bar“, wo Maja und Arne schon auf uns warteten. Es gab Karhu-Bier und dazu einen zünftigen Bären-Burger (Bärenfleisch wird mit anderem gemischt, da es sonst zu streng schmeckt), mit leckeren Süßkartoffel- und Kartoffel-Pommes Frites. Es war ein sehr kurzweiliger Abend in gemütlicher Runde, der Kamin strahlte wohlige Wärme aus und alle fühlten sich sichtlich wohl. Leider hatten wir kein Glück mehr mit Nordlichtern, denn es war bewölkt, diesig und die Wettervorhersage für die nächsten Tage versprach keine Besserung…. Sehr schade, denn die anderen hofften natürlich auch, auf dieser Reise die Polarlichter zu sehen. Welch Glück, dass ich sie am Abend davor erleben durfte!

Tag 3

Gestärkt wurden wir mit einem perfekten Frühstück: auf dem Tisch angerichtet, zusätzlich ein kleines Buffett, Eierspeisen konnte man individuell bei Maja ordern. Es gab sogar Ingwershots, Smoothies und gesunde Säfte, verschiedene Brotsorten, Käse, Wurst, Schinken und das in Finnland typische salzige Porridge oder Karelian Pie (kleines Gebäck aus Roggenteig, gefüllt mit Milchreis oder Kartoffelbrei) welches mit Ei-Butter gegessen wird.

Nach dem Frühstück nahmen uns Janne und unser Guide Kari mit auf eine Site-Inspection-Tour des gesamten OCTOLA Geländes. Das Lager wurde uns gezeigt: hier wird das High-End-Equipment an arktischer Winterausrüstung für die Gäste aufbewahrt – Helme, Schuhe und Kleidung in jeder Größe, für Kinder und Erwachsene. Außerdem Snowmobile (auch für Kids!) und Quads. Von Allem das Beste, was es auf dem Markt gibt!

Die OCTOLA Villa (ideal für Familien oder befreundete Paare) hat zwei en-suite Zimmer, eine eigene Sauna und ein Jacuzzi, eine große Terrasse, sowie eine Küche mit eigenem Zugang von außen für den Private Chef. Die gemütliche Kahru Bar(Karhu = Bär) kannten wir ja bereits. Sie ist für kleine Gruppen, Gesellschaften, oder Familien gedacht und bietet neben der angeschlossenen Küche und einem Kamin außerdem die Möglichkeit, Karaoke zu singen, was bei den Finnen wohl sehr beliebt ist. Neben der Monaco Sauna wird derzeit noch ein SPA erbaut, das bis Dezember fertig und einsatzbereit sein soll. Hier durften wir die Baustelle begehen.

Anschließend war Hiking durch die OCTOLA Wildnis angesagt: Kari (unser Guide) ging mit uns querfeldein durch das wunderschöne, herbstlich gefärbte, teils sehr unebene Gelände.  Vorbei an Heidelbeer- und Lingonbeerbüschen (die man nebenbei essen konnte), typischen „lappish huts“ (Hütten mit Kamin), alten Schlitten, entdeckten wir einen halb verglasten Iglu. Dieser ist für jeden Gast zugänglich – wer mag, kann hierherkommen, um zu lesen, zu dösen oder in die Sterne zu schauen. Im Winter kann man durch dieses weite Gelände mit Snowmobilen oder Schlitten fahren, im See Eisangeln, Crosscountry-Skiing oder Schneeschuh-Wanderungen unternehmen. Die möglichen Aktivitäten sind endlos und das alles auf privatem Gelände, abseits der Touristen. Man hat diesen Traum für sich allein und dazu erfahrene Guides, die für jedes Abenteuer mit dem Gast bereit sind!

Zum Lunch wurden wir in einer dieser typischen Lappish Huts nach der Wanderung bereits von Arne erwartet. Er hatte vorgeheizt, das offene Feuer brannte in der Mitte der Hütte und darauf brutzelte das sehr leckere Rentiergulasch mit Kartoffeln in einer Rotweinsauce. In Holzschalen mit Holzbesteck haben wir das köstliche Mittagessen in dieser tollen Atmosphäre rund ums Feuer genossen. Anschließend fuhren wir mit den beiden Mercedes Vans zu einem Local Home, wo uns ein sehr nettes, finnisches Ehepaar willkommen hieß. Sie sind Kunsthandwerker – er bearbeitet Rentiergeweihe und sie hält Workshops für kleine Gruppen. Wir haben viel über finnische Traditionen, Bearbeitung von Rentiergeweihen und Lederherstellung (von Rentier- und Fischhäuten) erfahren und als Überraschung hatten sie für jeden von uns einen Anhänger aus Rentierhorn mit Namen vorbereitet. Wir konnten diese nun nach Herzenslust mit Lederherzen, Perlen aus Rentierhorn oder Glöckchen verzieren. Es war herrlich und so kamen viele Schlüssel- und Taschenanhänger und Ketten dabei heraus. Nach getaner Bastelarbeit waren wir in ihrem gegenüber gelegenen Privathaus eingeladen – der Tisch war hübsch eingedeckt und es gab selbstgebackene Kekse, einen Heidelbeerkuchen, dazu selbstgemachten Blaubeersaft und Kaffee. In Finnland gibt es einen Quietsch-Käse, den man in den Kaffee gibt. Diesen haben einige Mutige für uns alle probiert – es soll sogar gut geschmeckt haben. Nebenbei wurden wir durch die Gastgeber wunderbar unterhalten und hätten noch Stunden bei ihnen sitzen können.

Aber der nächste Termin stand auf dem Programm und wir fuhren zurück nach OCTOLA. Auf der Fahrt hielten die Vans plötzlich an, denn ein Weihnachtself stand hinter einem Baum. Der Elf führte uns mit Gesang und Tanz zu „Santa Claus Secret Hut“, wo uns Santa herzlich willkommen hieß. Jeder durfte neben ihm Platz nehmen, einen Wunsch äußern und wir bekamen alle einen Becher aus geschnitztem Birkenholz Holz als Geschenk.

Nach diesem aufregenden Tag freuten sich alle auf das gemütliche Beisammensein und das gemeinsame Abschieds-Dinner in der OCTOLA -Lodge. An diesem Abend leistete uns der Inhaber der Lodge Gesellschaft und wir durften wieder ein sagenhaftes Menü genießen: sautiertes Rentierfilet, zart und perfekt zubereitet.

Tag 4

Nach einem letzten superleckeren Frühstück waren wir um 8 Uhr abfahrbereit in Richtung Norden nach Levi, ca. 170 km und gute 2 Stunden Fahrt entfernt. Wir sind mit einem weinenden Auge von OCTOLA weggefahren, aber gespannt auf in die nächsten Abenteuer, die Lappland uns noch bieten wollte.

Der erste Stopp war bei einer Husky-Farm: die Besitzer haben uns alles erklärt, es gibt die Leithunde, Mitläufer und eine Rentner-Abteilung (werden ab und zu noch eingesetzt, da diese Hunde einfach „arbeiten“ wollen) und 6 Welpen konnten wir auch knuddeln. Da diese Hunderasse auch außerhalb der Schnee-Saison beschäftigt werden will, werden sie eingespannt und ziehen dann den „Musher“ auf dem Quad. Die Agentur bietet mit dieser Husky-Farm verschiedene Exkursionen in ihrem Portfolio an die wir für unsere Kunden gerne organisieren.

Und weiter ging’s zum nächsten Stopp: Rentierfarm. Hier gab es einen leckeren Fischeintopf als kleines Lunch und die Rentierzüchterin/-besitzerin hat uns viel über die Rentiere erzählt. Die Tiere finden sich jetzt nach und nach erst wieder bei ihren Besitzern für die Brunftzeit und zum Überwintern ein. Im Sommer laufen sie in der Wildnis frei umher und finden leicht Futter, aber im Winter sind sie auf Fütterung angewiesen oder sie müssen unter dem Schnee gelegene Flechten frei scharren. Rentiere werden an den Ohren von ihren Besitzern speziell gekennzeichnet. Die Reindeer-Herder können ihre Tiere auf 50 Meter Entfernung erkennen, das war uns allerdings schleierhaft. Wir hatten noch die Gelegenheit, 2 Rentiere ganz nah zu sehen, eines war sehr scheu und das zweite ließ sich mit Flechten/Moos füttern.

Angekommen in Levi, dem größten Ski- und Wintersportort in Finnland, machten wir einen kurzen Rundgang. Kaum zu glauben, denn alles wirkte in dieser Jahreszeit sehr verlassen und etwas trist – aber ohne Schnee wirkt ein Österreichischer Skiort sicher ähnlich. Es gibt hier keine Berge, wie in unseren Alpen, aber dennoch findet sich eine breite Auswahl an Pisten und Liften – vom Skikindergarten über schwarze Pisten bis zu Snowparks – für Abfahrtsfans gibt es alles. Und auch die Langläufer erwarten 230 km Loipen. Levi ist Finnlands einziges Skigebiet auf Weltcup-Niveau. Alpine Weltcuprennen für Frauen und Männer finden jeden November hier in Levi statt.

Wir fahren weiter zu unserem Übernachtungshotel Panorama. Es ist oberhalb der Stadt gelegen mit tollem Weitblick, außerdem direkt am Lift und mit direktem Zugang zu den nördlichen Pisten und Loipen (Ski in/Ski out). Wir haben Standard-Zimmer, die sauber und in Ordnung sind. Bei der Besichtigung des Hauses haben wir noch die Superior-Zimmer und die besonders schönen und außergewöhnlichen „Sky Deluxe Suiten“ mit privater Sauna und Kitchenette (es gibt nur 3) gesehen, Deluxe und Junior Suiten gibt es auch, diese waren aber ausgebucht und nicht zu besichtigen. Sie liegen in den oberen Stockwerken 4/5/6 und können mit einem Standard-Zimmer kombiniert werden.

Anschließend hatten wir noch eine Diskussions- und Infostunde mit den Geschäftsführern der Agentur Luxury Action. Die Agentur (2009 von Octola-CEO Janne Hakonen gegründet) ist für individuelle Reiseerlebnisse in den nordischen und arktischen Ländern Finnland/Lappland, Schweden, Norwegen, Island und Grönland zuständig. Es werden auch private Villen (mit allem drum und dran, Guides, Koch usw.) vermietet. Der Hauptsitz ist in Rovaniemi (nahe Flughafen) – das Team ist gerade in ein neues, luxuriöses Büro umgezogen – hier gibt es auch eine Lounge für Kunden, die bisher direkt am Flughafen war. Shuttles und Transfers werden mit Mercedes Vans durchgeführt. Mercedes ist Hauptpartner von OCTOLA / Luxury Action (Business-Partner und Freund ist Mika Häkkinen…). Auch in Levi gibt es eine Vertretung, es ist also (fast) immer und überall jemand vor Ort.

Tagesabschluß war unser gemeinsames Dinner im À-la-carte-Restaurant – auch hier ein Genuss!

Tag 5

Nach dem Frühstück im Buffett Restaurant (gut, reichlich und in Ordnung, aber qualitativ nicht zu vergleichen mit dem Frühstück in OCTOLA) gingen wir auf Besichtigungs-Tour in Levi und haben einige der Villen angeschaut:

Zuerst besuchten wir die Villa Naavanneito (270m², 4 Zimmer, 2 ensuite) in toller, ruhiger Lage. Die gegenüber gelegeneVilla Lumia war leider vermietet und nicht zu besichtigen, gehört aber zu den beliebtesten Villen im Ort. Danach ging es zu den Levi Black Appartements (2 km außerhalb von Levi): im Boutique-Stil geführt, gut ausgestattete Appartements mit 4 Schlafzimmern und kleiner Küche, Restaurant im Haus.

Anschließend besichtigten wir das Levi Headquarter von Luxury Action in Immelkartano / Immeljärvi (so heißt der See), ca. 2 km außerhalb von Levi: ein großes, weitläufiges Gelände direkt am See mit verschiedenen Saunen, Restaurant, Depot für Winterausrüstung und Schneemobile, außerdem bietet ein rustikales Blockhaus hier auch Übernachtungsmöglichkeiten. Im Restaurant „Riihi“ wurde uns in uriger Atmosphäre ein 3 Gänge Menü aus traditionellen lappländischen Spezialitäten serviert, welches sehr lecker und reichhaltig war, allerdings war Elch überhaupt nicht mein Geschmack. Einer unserer Guides meinte schon zu Beginn der Reise, dass es eine Kunst sei, Fleisch und auch Fisch/Lachs perfekt zuzubereiten – man muss den perfekten Garpunkt erwischen. Bei Rentier, Bär und Fisch hatten wir in den letzten Tagen die perfekten Köche, und der Elch war wohl bereits etwas über den Punkt.

Der nächste Stopp war in Jerisjärvi am Wilderness Lake bei einem lokalen Schamanen. Anfangs war es etwas unheimlich, er hat uns von Mythen und alten Geschichten erzählt, wir saßen in seiner Kota (Hütte) gemütlich am Feuer und dann brachte er uns die Kunst des Kaffeekochens auf lappländisch rustikale Art bei und seine Tochter reichte dazu frisch gebackene, köstliche Blaubeer-Muffins. Alles in allem war es ein spannendes Erlebnis und wir lernten einen ganz besonderen Menschen kennen.

Danach fuhren wir zu unserem letzten Übernachtungshotel: Levin Iglut. Darauf war ich schon sehr gespannt, da neben den Icehotels in den letzten Jahren die kleinen, mit Glasdach ausgerüsteten Iglus aufkamen und bei Kunden sehr beliebt sind. Ich war sehr überrascht, wie geräumig und mit vielen Details die Iglus hier ausgestattet sind: mit kleiner Kitchenette, Badezimmer mit Dusche, Bademäntel und Slipper und natürlich der Wohn-/Schlafraum mit dem Bett in der Mitte, von dem aus der Blick in den Sternenhimmel auf jeden Fall garantiert ist. Außerdem gibt es einen kleinen Tisch, 2 Stühle und ein Sofa, welches für ein Kind zum Bett umgewandelt werden kann. Eine Taschenlampe und Schlafmasken gehören auch zur Grundausstattung, letztere benötigt man evtl. im Sommer, wenn es gar nicht dunkel wird.

Es gibt 3 Iglu-Kategorien, die von der Innenausstattung her kaum Unterschiede haben, es ist die Lage. „Prime Superior Iglus“ haben ca. 23m², liegen in der 1. oder 2. Reihe mit freiem Blick in den Wald oder über das Tal, „Superior Iglus“ (größte Kategorie) und „3 Suiten Iglus“ (1. Reihe, 53m² und Terrasse mit Jacuzzi). Die Betten sind höhenverstellbar – man soll es ja bequem haben beim Beobachten der Sterne und Polarlichter!

Es gibt hier außerdem noch das „Northern Lights House“ (max. 4 Erw. und 2 Kinder) mit eigener Sauna und Terrasse mit Jacuzzi/Hot Tub, großem Panorama-Fenster im Wohnzimmer (55m²) mit Sternenhimmel-Decke und 2 Schlafzimmern (Lappland Suite, rustikal und Golden-Suite, sehr üppig, im Versailles-Stil eingerichtet). Dies wird gern von Honeymoonern gebucht.

Nach kurzer Orientierung im eigenen Iglu trafen wir uns zum Dinner im Restaurant „Utsu“, welches zwei Ebenen hat. Die obere ist mit einem hohen Glasdach versehen, die auch beim Essen den Blick in den Himmel freigeben – dadurch ist es bei guter Auslastung etwas laut, wenn alle sich unterhalten. Im unteren Bereich ist es ruhiger und bei immer brennendem Kamin sehr gemütlich. Es gibt eine feine Küche aus regionalen Köstlichkeiten, die saisonal angepasst werden (Pilze, Beeren, Fisch, Rentier). Man serviert ein mehrgängiges Menü und wir waren alle überwältigt – es war ein weiteres Highlight auf dieser Reise!

Für unsere Gruppe wurde vorab im Northern Lights House noch die Sauna eingeheizt, sodaß wir am letzten Abend noch einmal einen wichtigen Teil der finnischen Kultur erleben durften: ein entspannter Aufenthalt im Hot Tub mit Blick in den Sternenhimmel sollte die nötige Bettschwere geben … dachte ich. Ich lag allerdings ganz lange wach, denn der Himmel war klar und man konnte Millionen von Sternen sehen. Gegen 2 Uhr nachts konnte ich auch einige Schleier am Himmel ausmachen, gegen 4 Uhr zog Nebel auf, der sich bis in den Vormittag halten sollte.

Tag 6

Der Tag der Abreise war gekommen – schade, die Zeit verging so schnell. Nach einem super Frühstück im Restaurant Utsu ging es mit den beiden Vans zurück nach Rovaniemi. Während der Fahrt ließen wir die Erlebnisse noch einmal Revue passieren.

Nahe Rovaniemi konnten wir noch einen Blick in die Villa Guru für max. 20 Personen werfen. Schon fast am Flughafen angekommen, besichtigten wir außerdem noch die modernen Appartements des Glass Resort beim Santa Village: aktuell insgesamt 24 Appartements, es sollen aber noch ein paar mehr werden. Zwei Appartements bilden ein Haus (keine Verbindungstüren und keine Familienzimmer, wie man sie sonst kennt) und bieten Platz für eine Familie (2 Erw. und 2 Kinder). Oben ist ein über eine schmale Wendeltreppe erreichbares, offenes Schlafzimmer, und unten im Wohnzimmer gibt es ein Schlafsofa für die Kinder, die Küche und ein Badezimmer. Eingerichtet in modernem skandinavischen Design, mit großer Glasfront für den Blick in die Natur, privater Sauna und Jacuzzi auf der Terrasse. Im Glass Resort gibt es ein Restaurant und eine Bar, dann die fußläufige Entfernung zum Santa Village ist perfekt – mir hat es sehr gut gefallen!

Vom Resort aus spazierten wir dann vorbei am Snowmobile Park durch das Santa Village zum berühmten Arctic Circle – das war ein Muss für die Gruppe! Hier befindet sich das Postamt des Weihnachtsmannes und nur hier gibt es eine besondere Arctic Briefmarke. Hätten Sie es gewusst? Jährlich kommen über 2 Millionen Briefe hier beim Weihnachtsmann an! Für diejenigen, die ihm schon immer mal schreiben wollten:

Santa Claus‘ Main Post Office Tähtikuja 1, 96930 Arctic Circle, FINLAND

Nach einem kurzen Rundgang und dem obligatorischen “Sprung“ über den Arctic Circle wurden wir noch zum Arctic TreeHouse Hotel gebracht, welches etwa 2 km vom Santa Village entfernt liegt. Da es nicht geöffnet war, konnten wir es leider nicht besichtigen, und nur dessen Lage beurteilen. Inmitten des Waldes gelegen, in der Nähe der Straße (im Winter aber durch Schnee und Eis geringe Geräuschkulisse), gibt es auch hier 3 mögliche Kategorien: die stylishe Arctic TreeHouse Suite 27m² mit Panoramafenster, das Arctic GlassHouse 50m², mit 2 Schlafzimmern, Kamin, Sauna und Terrasse und die Arctic Scene-Executive Suite 55m² mit Wohnzimmer und separatem Schlafzimmer, Panorama-Sauna, 2 Bädern und kleinem Wellness Bereich.

Am Rovaniemi Airport angekommen nahte nun definitiv der Abschied  – bei strahlendem Sonnenschein verabschiedeten wir uns von unseren neuen, finnischen Freunden, die uns eine unbeschreiblich schöne und unvergessliche Zeit in Lappland bereitet haben! Der Flughafen in Rovaniemi ist klein und überschaubar. Der Check-in des Gepäcks ging super schnell (vorab online Check-in), die Sicherheitskontrolle war sorgfältig, aber alles läuft sehr entspannt! Hier wird übrigens darauf hingewiesen, dass Finnair die offizielle Airline des Santa Claus ist.

Pünktlicher Abflug Richtung Helsinki, dort verabschiedete sich unsere kleine Gruppe in alle Himmelsrichtungen, denn einige der Kollgen hatten recht kurze Übergangszeiten (München, Berlin, Hamburg). Vor dem Einsteigen wurde der Pass und das Impfzertifikat überprüft (das war für die Einreise nach Deutschland wichtig), jedoch alles ohne Hektik. Das Flugzeug nach Hamburg war bis auf den letzten Platz besetzt und startete pünktlich.

Mein Resümee: Dies war eine ganz besondere Reise in eine unbekannte Destination, die viel zu bieten hat, ob Sommer oder Winter. OCTOLA ist eine einzigartige Luxus-Lodge mit besonderem Konzept, denn der Focus liegt hier auf absoluter Privatsphäre, dazu alle möglichen Aktivitäten, die sowohl im Sommer als auch im Winter geboten werden und Michelin-Sterne-Koch Verpflegung. Ich werde diese Reise nie vergessen und hoffe, möglichst viele Reisen für meine Kunden in diese neue und spannende Region realisieren zu können!

Kerstin Zoch, im September 2021

PS:

Lappland ist die größte finnische Landschaft mit fast 100.000 km², aber die am dünnsten besiedelte: auf 1 km² kommt etwa ein Erwachsener und 3 Rentiere.