Das Loire Tal – ein wahres Paradies für Genießer

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Ein Reisebericht von Katrin Augustin.

Im Juni durfte ich, endlich einmal wieder, den „Garten Frankreichs“ besuchen – das Loire Tal. Diese Bezeichnung des „Gartens“ stammt übrigens, nicht durch Zufall, schon aus dem 15. Jahrhundert. Eine solche Dichte an Schlössern, wunderschön angelegten Gärten, „Les Petites Cités de Caractère” und “Les plus Beaux Villages de France” mussten es auf die UNESCO Welterbeliste schaffen!

Was wäre eine Reise nach Frankreich, bei der nicht unsere Geschmackssinne gereizt würden? Dank der hervorragenden Weine, lokalem Käse, Wild aus der Sologne und vieler weiterer Spezialitäten, ist das Loire Tal ein wahres Paradies für Genießer. Die Anreise erfolgte mit Umsteigen in Frankfurt nach Nantes, diese schöne Stadt an der Loire, kurz vor der Mündung in den Atlantik, ist ein perfekter Einstieg in die Region. Per Mietwagen erreicht man schon nach einer knappen Stunde die ersten Schlösser. Es empfiehlt sich, aufgrund der Vielzahl, eine Vorauswahl zu treffen. Nach eineinhalb Stunden war unsere erste Station Chinon. Geprägt von der mittelalterlichen Altstadt und dem in den Felswänden aufsteigendem Schloss am Ufer der Vienne, war das eine wunderbare Entscheidung. Übernachten durften wir im liebevoll restaurierten privaten Relais von Maurice, ein Ensemble von Altstadthäusern aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Gerne verrate ich Ihnen die Adresse! Die kleine Appellation der Chinon Weine gilt unter Kennern mittlerweile als Geheimtipp, insbesondere die Roten, fast ausschließlich Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc dominiert, aber auch das kleine Anbaugebiet des reinen Chenin Blanc, waren köstliche Entdeckungen.

Mit den Gärten von Villandry, dem verwunschenen Wasserschloss Azay-le-Rideau und Chenonceau standen absolute Klassiker auf dem Programm, bevor die Fahrt in östlicher Richtung weiter, in die quasi der weltentrückten, „Les Sources de Cheverny“ ging. Nach kurzer Anfahrt durch den alten Wald erreicht man das Ensemble aus kleinem Schloss, wunderschön neu gestalteten Gutshäusern, einem Wildblumen gesäumten Weiher, uraltem Baumbestand, Obstbäumen, zwei sehr guten Restaurants und einem natürlich gestalteten SPA by Caudalie mit In- und Outdoor Pool – eine Welt für sich. „Irgendwo im Nirgendwo“! Was natürlich nicht stimmt, mit den zu leihenden Fahrrädern ist man in 20 Minuten, über gut ausgebauten Feldwegen, in Cheverny mit Restaurants, Geschäften und dem gleichnamigen Jagdschloss im Privatbesitz mit spannenden Kulturprogrammen.

Auch das wohl beeindruckendste Loire-Schloss Chambord ist in einer knappen halben Stunde mit dem Auto erreichbar. Hat Leonardo da Vinci wirklich die imposante, gegenläufige Treppe gestaltet oder nicht? Die Frage konnte bei unserer privaten Führung nicht abschließend geklärt werden. Übrigens kann man ebendort ganz unterschiedliche Räume für private Zusammenkünfte buchen, einen Grund trefflich zu feiern haben wir hoffentlich immer! Auch die Königstadt Blois, nun mit einem neuen Haus von Relais & Chateaux, ist mit imposanter Lage direkt am Ufer der Loire nur zwanzig Minuten entfernt.

Ich könnte noch ewig weiterschreiben, diese Region liegt mir am Herzen, weil sie ganz viel französisches „Savoir-Vivre“ spiegelt und es immer Neues zu entdecken gibt. Die meisten von Ihnen wissen, wo man mich erreichen kann. Gerade der Herbst und auch der Winter sind, in Zeiten von „Overtourismus“, herrlich ruhig und gemütlich, um sich diese besondere Region persönlich zu erschließen.